
KORBACH. Zu zehn Monaten Haft hat das Korbacher Amtsgericht einen jungen Mann aus Nordwaldeck verurteilt. Amtsrichter Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling befand den Mann für schuldig, im August 2011 in ein Korbacher Wettbüro eingebrochen zu sein. Weil der Angeklagte wegen einer anderen Tat noch unter Bewährung stand, muss er die Haftstrafe antreten, wenn sie rechtskräftig wird.
Schon Anfang Januar war wegen des Einbruchs verhandelt worden. Am Montag wurde noch ein weiterer Zeuge gehört. Zeugen für die Tat hatte es nicht gegeben. Im Gericht schwieg der 25-Jährige. Und auch Spuren gab es nicht - bis auf einen Blutstropfen, der auf die Spur des Mannes führte. Anhand der Indizien und des Blutstropfen verurteilte Kalhöfer-Köchling den Mann. Er sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte den Einbruch begangen hatte, bei dem etwa 4500 Euro Bargeld erbeutet wurden.
Insider-Wissen
Weil seine damalige Freundin in dem Wettbüro gearbeitet habe, habe er das Wissen gehabt, dass in der Nacht diese Geldmenge in der Kasse lag. Denn normalerweise brachte der Betreiber die Einnahmen regelmäßig zur Bank. Von Insider-Wissen ging der Richter aus, weil bei dem Einbruch gezielt nur nach Geld gesucht wurde. Andere Wertgegenstände wie Flachbildschirme seien nicht beachtet worden.
DNA-Untersuchung führt zu 25-Jährigem
An der mit Sicherheitsglas ausgestatteten Eingangstür hatte die Kriminalpolizei einen Blutstropfen gefunden. Den hatte laut Richter der Täter beim Einschlagen hinterlassen. Und der war dem jungen Mann zum Verhängnis geworden. Denn die DNA-Spur aus diesem Tropfen brachte die Polizei auf die Spur des Nordwaldeckers. Der war polizeibekannt, weil er eine gefährliche Körperverletzung begangen hatte. Wegen dieser Tat, die vor dem früheren Bad Arolser Amtsgericht geahndet worden war, stand der Mann noch unter Bewährung.
Verteidiger wollte Freispruch
Mit den zehn Monaten Haft war Kalhöfer-Köchling dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt. Auch die sah den Mann anhand der Indizien als den Täter an und hatte sich gegen eine Bewährungsstrafe ausgesprochen. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch, weil er die Indizien gegen seinen Mandanten als nicht ausreichend erachtete. Quelle: HNA
KORBACH. Wer brach in ein Korbacher Sportwettbüro ein? Die erste Verhandlung im Korbacher Amtsgericht brachte noch kein Licht in den Vorfall, der sich im August 2011 ereignet hatte. Amtsrichter Karl-Heinz Kalhöfer-Köchling unterbrach am Montag die Sitzung, die am 28. Januar fortgesetzt wird. Dann wird noch ein weiterer Zeuge gehört.
Ein 25-Jähriger muss sich vor dem Korbacher Amtsgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, in das Sportwettbüro eingebrochen zu sein. Damals wurden etwa 5000 Euro gestohlen. Vor Gericht sagte der Mann aus Nordwaldeck nur etwas zu seinen Personalien, ansonsten schwieg er.
Die Anklage basiert auf einem Blutstropfen, der an der mit erheblicher Gewalt eingeschlagenen Eingangstür entdeckt worden war. Die Kriminalpolizei sicherte die Spur und ließ sie gentechnisch untersuchen. So kam sie auf die Spur des Mannes. Der Angeklagte bestreitet aber die Tat. Er sei in den Morgenstunden des Tattages nur an der eingeschlagenen Tür vorbeigekommen und habe aus Neugier hindurchgeschaut, hatte er bei der Polizei gesagt. Dabei habe er sich an der kaputten Scheibe geschnitten. Das sagte auch sein Verteidiger, der im Gericht dazu eine Erklärung des Mannes verlas.
Mehrere Zeugen wurden am Montag gehört. Doch auch ihre Aussagen trugen nicht weiter zur Aufklärung bei, da es keine direkten Tatzeugen gibt. Eine Zeugin, die früher in dem Wettbüro gearbeitet hatte, machte von ihrem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern. Sie ist mit dem Angeklagten verlobt.
In den Zeugenstand trat auch der Betreiber des Wettbüros. Der hatte sich gewundert, dass die Tat nicht aufgefallen war. Denn ein Mitarbeiter des Unternehmens, das die kaputte Tür reparierte, hätte gesagt, dass es 15 Minuten dauere, ein solches Loch in das Sicherheitsglas zu schlagen. Der Betreiber hatte den Einbruch bemerkt und am Vormittag die Polizei gerufen.
Der neue Zeuge soll nun noch erklären, wer damals die Tür des Wettbüros abgeschlossen hat. Quelle: HNA